| | | | | | | Förderkreis zur Erhaltung | | | der Ruine Wachtenburg e.V. | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |
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Archäologische Funde auf der Wachtenburg
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Es war ein eiskalter Tag im Februar 2009 als die ehrenamtlichen Helfer auf der Wachtenburg beim Graben in der steinernen Erde einne ungewöhnlichen Fund machten.
Einen "Kerzenleuchter" - 15 bis 18 cm lang. Um das Jahr 1160 in Frankreich hergestellt. Der mittelalterliche Fund war nicht beschädigt und außerdem kaum abgenutzt.
Der Kerzenständer wird in Speyer im Naturkunde Museum ausgestellt.
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Die
Funde im einzelnen: Diese kleinen bauchigen Tongefäße traten auf der Wachtenburg
zahlreich zu Tage. Es handelt sich hierbei um ein im Mittelalter gängiges
Trinkgefäß, den sogenannten Trichterhalskrug. Der Körper des am besten erhaltenen
Fragmentes ist noch 10cm groß und hatte einen ebenso starken Innendurchmesser.
Der bauchige Körper mündet in einen sich verjüngenden Hals, auf dem sich
ein wieder vergrößernder Aufsatz befand. Diese Trinkgefäße wurden sowohl
mit, als auch ohne Henkel hergestellt. Mit ihrer bauchigen Form lagen sie
dem Zecher ganz bequem in der Hand. |
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Die
meisten auf der Wachtenburg gefundenen Scherben gehörten zu einfachen Gebrauchsgegenständen
des täglichen Bedarfs. Besonders schön erhalten ist dieses Halsrandfragment
eines irdenen Geschirrs. Gefäße dieser Art dienten der Aufbewahrung von
Lebensmitteln. Die Wellenstruktur dieser und vieler andere gefundener Tonscherben
ist rein dekorativ und zeugt in seiner akkuraten Ausführung von einer professionellen
Werkstatt. Dieses Halsrandfragment hat einen Innendurchmesser von 10cm
und lässt damit auf eine Gesamtgröße von 30 - 35 ccm schließen. Diese Gefäße
waren in der Regel mit Deckeln verschlossen. |
Deckel-
und Henkelfragmente bilden als Fundstücke auf der Wachtenburg jedoch die
Ausnahme. Der Henkel (rechts im Bild) zeigt noch Spuren einer Glasur, mit
der das Gefäß überzogen war. |
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An
einer mittelalterlichen Feuerstelle wurden Metallpfannen über dem Herd
in der ständigen Wärme aufgehängt, um frühzeitiges Rosten zu verhindern.
Das Tongeschirr stellte man unmittelbar ins Feuer. Die dabei entstandenen
Brandspuren haben die Jahrhunderte überdauert und ermöglichen heute die
Differenzierung zu den hellen Vorratsgefäßen. |
Diese
dickwandigen Tonscherben sind ein gutes Beispiel für das Aussehen eines
viel benutzen Kochgeschirres.
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Im
Vergleich dazu, hier einige Bodenfragmente verschiedener Vorratsgefäße.
Auffällig an diesen, sowie generell an allen Fundstücken, ist die unterschiedliche
Farbigkeit des Tones. Je nach Eisengehalt der Erde variiert die Farbe des
Gefäßes nach dem Brand. So ließe sich mit Hilfe von Bodenanalysen herausfinden,
aus welcher Gegend die einzelnen Gefäße stammen, zumal die Werkstätten ortsgebunden
waren, während ihre Erzeugnisse auf den Handelstraßen oft einen weiten Weg
zurückgelegt haben. |
Auffallend
hübsch sind diese kleinen glasierten Scherben. Aufgrund ihrer geringen Größe
waren es sicher keine Vorratsgefäße für Lebensmittel; sie dienten vielmehr
der Aufbewahrung von Arzneimitteln und Kosmetika. |
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Neben
den Keramikscherben bilden grüne Kachelfragmente die zweite große Gruppe
der Fundstücke. Die Stücke, die sowohl florale als auch figurative Motive
aufweisen, erscheinen so zahlreich, dass man sie einem Kachelofen zuordnen
kann, wie sie üblicherweise im Rittersaal eines Palas standen. |
Im
Bereich der jetzigen Gaststätte, wo sich ehemals der alte Palas befunden
hatte, wurden Fliesen entdeckt, die vermutlich als Bodenfliesen eines oberen
Stockwerkes dienten. |
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