| | | | | | | Förderkreis zur Erhaltung | | | der Ruine Wachtenburg e.V. | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |
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Das "Burgmuseum"
der Stadt Wachenheim
Ein Spaziergang in die Vergangenheit
Es war ein eiskalter Februarmorgen, und die Helfer des Förderkreises zur Erhaltung der Ruine Wachtenburg e.V., die an diesem Tag im Einsatz waren,
entsprechend durchgefroren. Da machte die Buddelei im untersten nördlichen Bereich des Burggeländes wenig Spass bis zu dem Augenblick, in dem der
Rand eines Kerzenleuchters aus dem Boden auftauchte.
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Grabungsleiterin Hannelore Kretschmar, von der die archäologische Grabung in den Jahren 2008/2009 fachlich begleitet wurde, ahnte eine kleine Sensation.
Vorsichtig befreite sie das Teil aus dem Sand ... und siehe da, es handelt sich um ein Fundstück von absolutem Seltenheitswert: einen Kerzenleuchter aus der
Stauferzeit, der um 1160 in Nordfrankreich hergestellt wurde. Das reich verzierte filigrane Bronzestück hatte die Jahrhunderte erstaunlicherweise völlig
unbeschadet überstanden. Heute zählt es zu den wichtigsten Ausstellungsstücken des Burgmuseums allerdings aufgrund des Wertes als naturgetreues Duplikat.
Das Original steht im Landesmuseum Speyer.
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Dies ist nur eine von vielen Geschichten unserer Burgruine. An den Wochenenden besuchen meist zwischen 150 und 200 Personen pro Tag das Museum. An diesen Tagen
steht auch fast immer ein Mitglied des Förderkreises ehrenamtlich für weitere und tiefergehende Informationen rund um die Ausgrabungsstücke zu Verfügung.
Auch das imposante Burgmodell von Bernd Kammermeier, einem Spezialisten der auch schon für die TV-Sendung Terra X im ZDF
tätig war wird ausgestellt. Es zeigt die um ano 1200 gegründete Burg Wachenheim, die erst ab dem 19. Jahrhundert Wachtenburg genannt wurde, im grössten
Ausbauzustand, ehe sie 1470 vom Pfalzgarfen Friedrich zerstört wurde. Kammermeier stütze sich bei seiner Rekonstruktion auf archäologische Pfunde und
historische Abbildungen, kleine Einzeldetails wurden aus Vergleichen mit Burgen aus derselben Epoche nachgebildet. Ein beschrifteter Plan der Anlage mit
Funktionsbeschreibungen erklärt gross und klein das Aufgebaute.
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Viele kleine unscheinbare Ausstellungsstücke vermitteln dem Besucher Eindrücke vom Leben aus der früheren Zeit. Z. Bsp.: Ein im Museum liegender Dreck-Bollen
zeigt dem Besucher, wie einstige Baumaterialien und Substanzen als Fugenmaterial oder als Fussboden genutzt wurden. Er besteht aus einer Mischung aus Lehm und Stroh.
Pfeilspitzen, Kugeln und andere Kampfutensilien werden genauso ausgestellt wie Keramikgeschirr oder Ofenkacheln. Werkzeugspuren am Geschirr verraten,
dass sich das älteste Fundstück auf die Zeit von 1180 datieren lässt.
Ein auf dem Burggelände gefundener sehr alter Zisterneneimer, der Wasser aus der Zisterne über die Hebesystem zu Tage zu beförderte, legt nahe, dass
es früher einen weiteren Brunnen auf dem Gelände gegeben haben muss. Das Grössenverhältnis zur entdeckten Zisterne und deren Öffnung passen nicht mit
der Grösse des Eimers zusammen.
Einige der exklusiven Funde befinden sich zurzeit immer noch im Landesmuseum in Speyer. Diese werden im Jubiläumsjahr 2016 der Stadt Wachenheim
ausgehändigt und dann im Burgmuseum zu bewundern sein.
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